Begriffsdefinition Intuition
Der Begriff Intuition stammt vom mittellateinischen intuitio (unmittelbare Anschauung). Sie beschreibt die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne eine vorausgehende, rationale Reflexion.
Intuition ist gefühltes Wissen, das sich nicht begründen und in Form von Argumenten ausdrücken lässt. Gleichzeitig ist es stark genug , um danach zu handeln. Anke Jacobs beschreibt Intuition als eine Verbindung zum höheren Selbst, zur universellen Energie, aus der heraus ein Wissen entspringt. Dieses bindet die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft mit ein. Wissen und Erfahrung bilden die Grundlage der Intuition. Sie wird häufig auch als Bauchgefühl bezeichnet und kommt durch Gefühle zum Ausdruck. Menschen sagen dann Sätze wie: "Ich kann es nicht erklären, aber ich habe das Gefühl...". Intuition wird als fertiges Ganzes, als spontanes Wissen oder Ahnung wahrgenommen. Im Prozess der Intuition vollzieht sich eine gegenseitige Berührung des höchst Individuellen (Wesenskern) mit dem Ganzen (Alexander Lautenwasser, Klangforscher). Diese Unmittelbarkeit verlangt eine Antwort, die sich im Leben ausdrückt.
Warum Führungskräfte Intuition brauchen
Je höher die Führungsebene, je größer die Verantwortung, desto komplexer und unbekannter fallen die zu beurteilenden Situation und Entscheidungsgrundlagen aus. Ähnlich verhält es sich in der direkten Arbeit mit Menschen, überall dort, wo eine beziehungsorientierte Arbeit zu leisten ist. Zwischenmenschliche Situationen, ebenso wie Entscheidungen, die aus einer Führungsposition heraus getroffen werden wollen, haben eine hohe Komplexität. Selten gibt es Vorbilder, von denen sich ein Verhalten abschauen ließe oder den zeitlichen und situativen Rahmen, um die einzelnen Faktoren genau zu durchdenken.
Gigerenzer beschreibt Intuition als ein Zusammenspiel von drei Faktoren: Erfahrung, spezifische Entscheidungsregeln und jeweilige Situation.
In Bezug auf Führungskräfte formuliert er die Annahmen, dass Führungskräfte aufgrund ihrer Erfahrung über eine Vielfalt an Entscheidungsregeln verfügen und dass diese Entscheidungsregeln meist intuitiv sind. Die Kunst liegt letztendlich darin, ein Gefühl dafür zu haben, in welcher Situation welche Entscheidungsregel angewandt werden sollte.
Eine Umfrage unter professionellen Führungskräften aller Ebenen ergab, dass jeder von ihnen Entscheidungen auf Basis ihres Bauchgefühls trifft – und dies bei etwa zwei Dritteln der zu treffenden Entscheidungen. Gleichzeitig gaben 72% der Befragten an, ihre Intuition zu leugnen, wenn sie ihre Entscheidung gegenüber Dritten zu rechtfertigen hätten. Stattdessen suchen sie im Nachhinein nach Gründen.
Leitfragen für Führungskräfte können sein: Welche Entscheidungsregeln haben mir Erfolg gebracht? In welchen Situationen? Wo habe ich auf meine Intuition vertraut und damit gute Erfahrungen gemacht?
Ralf Linde (Volkswagen) glaubt, dass Arbeiten und Entscheiden ohne Intuition nicht möglich sind. Auch bei sorgfältig abgewogenen Entscheidungen sei der letzte Kick die Intuition. Als Personalverantwortlicher ist es ihm ein Anliegen, Menschen in ihrer Intuition zu schulen und zu bestärken und den eigenen Impulsen zu folgen, denn die Stimme der Intuition ist maßgeblich für die Motivation des Einzelnen. Der Beginn der Intuitionsschulung ist für ihn die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten. Auch Paul Kohtes (PR Manager, Zen-Lehrer) beschreibt, dass Intuition durch zuhören und öffnen geschult werden kann, dass Entspannung und Meditation zu einer Verbindung mit der eigenen inneren Stimme, der Intuition, führen. Intuition wird dann zurückgedrängt, wenn Dinge frei von Druck erledigt werden und ins Fließen kommen können.
Wege zur Entwicklung intuitiver Fähigkeiten:
• Sensibilisierung der Wahrnehmung auf allen Sinneskanälen
• Wahrnehmung eigener Stimmungen und Befindlichkeiten
• Wahrnehmung spontaner Impulse
• Entspannungsübungen und Meditation
• Künstlerische Tätigkeiten
• Dokumentation und Austausch über intuitive Erlebnisse
Leitfragen für Führungskräfte
Leitfragen für Führungskräfte können sein: Welche Entscheidungsregeln haben mir Erfolg gebracht? In welchen Situationen? Wo habe ich auf meine Intuition vertraut und damit gute Erfahrungen gemacht? Woran merke ich, dass etwas stimmig ist?
Ralf Linde (Volkswagen) glaubt, dass Arbeiten und Entscheiden ohne Intuition nicht möglich sind. Auch bei sorgfältig abgewogenen Entscheidungen sei der letzte Kick die Intuition. Als Personalverantwortlicher ist es ihm ein Anliegen, Menschen in ihrer Intuition zu schulen und zu bestärken und den eigenen Impulsen zu folgen. Und das hat Auswirkung auf das Unternehmen, denn die Stimme der Intuition ist maßgeblich für die Motivation des Einzelnen. Der Beginn der Intuitionsschulung ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten. Auch Paul Kohtes (PR Manager, Zen-Lehrer) beschreibt, dass Intuition durch zuhören und öffnen geschult werden kann. Entspannung und Meditation stärken die Verbindung mit der eigenen inneren Stimme, der Intuition. Intuition bekommt dann Raum, wenn Dinge frei von Druck erledigt werden und ins Fließen kommen können.
Wege zur Entwicklung intuitiver Fähigkeiten können sein:
• Sensibilisierung der Wahrnehmung auf allen Sinneskanälen
• Wahrnehmung eigener Stimmungen und Befindlichkeiten
• Wahrnehmung spontaner Impulse
• Entspannungsübungen und Meditation
• Künstlerische Tätigkeiten
• Dokumentation und Austausch über intuitive Erlebnisse
Intuition braucht Erfahrung
Die Intuition schöpft aus einer Vielfalt an Erfahrungen. Diese Erfahrungen wurden häufig automatisch erworben, sodass viele Menschen eine besonders gute Intuition in dem Bereich haben, in dem sie tätig sind. Die Intuition bezieht alle Erfahrungen der Vergangenheit, die Rahmenbedingungen der Gegenwart und die bewussten und unbewussten Hypothesen über die Zukunft mit ein. Intuition kann nicht eingefordert oder erzwungen werden, wohl aber ist es möglich, sich dem eigenen Selbst und der höheren Energie zu öffnen. Voraussetzung hierfür ist, neben Entspannung und Meditation, ein guter emotionaler Zustand. Er zeichnet sich durch Zentrierung, Offenheit, innere und äußere Aufmerksamkeit, Verbundenheit und Präsenz (vgl. Dilligan) aus. Aus diesem Zustand heraus ist generatives (erzeugendes, hervorbringendes) und intuitives Arbeiten möglich.
Selbiges gilt selbstverständlich auch für Teams. Je besser es einer Führungskraft gelingt, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Emotionen und Empfindungen der Teammitglieder ernstgenommen und bei Entscheidungen berücksichtigt werden, desto höher die Produktivität und Kreativität eines Teams. Die einzelnen Personen beziehen sich selbst in ihre Entscheidungen mit ein und können aus diesem Grund aufrichtig hinter einer Handlung stehen. Sie fühlen sich sicher und sind motiviert, da ihr Körper ein klares „go“ gegeben hat. Das wiederum hat eine positive Wirkung nach außen und fördert das Gelingen des Projektes. Hierbei gilt es, eine wertschätzende Kommunikationskultur zu etablieren und offen über die Vorteile intuitiver Informationsbewertung zu sprechen. Es ist vollkommen normal, dass unmittelbar im Anschluss an ein wahrgenommenes Gefühl keine rationalen Argumente geliefert werden können. Doch ein Team, das die somatischen Marker der Teammitglieder nicht einbezieht, verzichtet auf eine riesige Ressource: Den gesammelten bewussten und unbewussten Erfahrungsschatz aller beteiligten Menschen.
Quellen:
Gigerenzer, Gerd: Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition, München: Bertelsmann 2007.
Hänsel, Markus: Intuition als Beratungskompetenz in Organisationen. Untersuchung der Entwicklung intuitiver Kompetenzen im Bereich systemischer Organisationsberatung, Inauguraldissertation, Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg 2002.
Jacobs, Anke: Intuitive Körper-Geist-Seele Medizin. Folgen Sie Ihrem Herz-Seele-Weg um Ihre Selbstheilungskräfte zu stärken, Darmstadt: Schirner 2016.
Laurenz, Lisa: 50 psychologische Schlüsselbegriffe. Hr2 Kultur (CD)
Storch, Maja: Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von Bauchgefühl und Körpersignalen, München: Piper 2015.
www.br.de/mediathek/video/auf-den-spuren-der-intuition-intuition-in-der-arbeitswelt-av:585dc90b3e2f290012a9a5b3